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Die Entwicklung des BVMI: So fing alles an ...
Von M. Rothemund und U. Eckert

Anfang März 1982 fand in Berlin unter Leitung von P.L. Reichertz und P. Köppe eine Fachtagung des Fachausschusses 14 ("Anwendungen in der Medizin") der Gesellschaft für Informatik (G1) und des Fachbereiches Medizinische Informatik der Gesellschaft für Medizinische Dokumentation, Informatik und Statistik (GMDS) statt.

Thema dieser Tagung waren die "Erfahrungen mit dem Anwendungsfach Medizin im Rahmen eines Informatikstudiums" (HAA92, REI82). initiiert durch den Vortrag von D.P. Pretschner "Berufspolitische Aspekte zur Fachanerkennung als Medizinischer Informatiker" (PRE82) wurde in Berlin unseres Wissens erstmals intensiv und ausführlich über berufspolitische Probleme im Umfeld der Medizinischen Informatiker diskutiert. Ausgangspunkt dazu waren fünf von Pretschner aufgeworfene Fragenkomplexe:

  • Wie läßt sich der Medizinische Informatiker in die Klinikstruktur mit Aufstiegsmöglichkeiten eingliedern? über Datenschutz, Datenbanken, Abteilungsinformationssysteme, med. Bild und Signalverarbeitung (digitale Radiologie, Ultraschall, Szintigraphie, CT, ECT, MMR, Audiometrie, EKG, EEG etc.)?
  • Wie ist die Situation im Ausland, z.B. in Amerika, England, Schweden mit besserer Integration von Naturwissenschaftlern in die Klinik? Kann man von dort lernen?
  • Kann oder soll ein Medizinischer Informatiker einem Medizin-Physiker gleichgestellt werden?
  • Welche Funktionen ergeben sich für den Medizinischen Informatiker nach dem von ihm nicht kontrollierten Eindringen autonomer, dezentraler Personal-Computer-Systeme? Anwendungsberater? Programmierer?
  • Ist es notwendig, für den Medizinischen Informatiker berufspolitische Ziele zu definieren? Wenn ja, welche sollten es sein und wie könnte man zu ihrer Durchsetzung vorgehen?

Im folgenden sollen aus unserer Sicht weitere Gründe für eine wie auch immer geartete "berufspolitische Betätigung" aufgeführt werden.

  • Der prozentuale Anteil wissenschaftlich ausgebildeter Medizinischer Informatiker, die auch im medizinischen Bereich arbeiten, ist nicht groß (RAU92), bzw. nimmt ständig ab (ROT82): z.B. von 90 Prozent im März '79 bis auf 53 Prozent im November '81 bei den Absolventen des Studienganges Medizinische Informatik an der Universität Heidelberg / Fachhochschule Heilbronn. Und nur 6 Prozent arbeiten tatsächlich im Krankenhaus, obwohl dies bei der Planung und Einführung des Studienganges als eines der hauptsächlichen Einsatzgebiete des Medizinischen Informatikers betrachtet wurde. Hier arbeiten ärzte mit Zusatzbezeichnung, Diplom-Physiker, Diplom-Ingenieure, etc. (PRE82).
  • Der Berufsstand der Medizinischen Informatiker ist in keiner Weise gefestigt; es sind keine Arbeitsstellen gesetzlich verankert, wie z.B. der durch die Strahlenschutzverordnung (BGB76) vorgeschriebene Arbeitsplatz eines "besonders ausgebildeten Physikers" in der Radiologie, der meist von einem Medizin-Physiker besetzt ist.
  • Dauerstellen in der Stellenhierarchie von z.B. Instituten und Kliniken, die dem Berufsbild des Medizinischen Informatikers entsprechen, sind rar. Inwieweit der Arbeitsmarkt fähig ist, genügend adäquate Stellen für Medizinische Informatiker anzubieten, wird sich zeigen, wenn demnächst die immer größer werdende Zahl neuer Absolventen mit älteren Absolventen, deren Zeitverträge ablaufen, um Arbeitsplätze konkurrieren.

Die bisher genannten Gründe bedeuten nicht, daß keine spezifischen Aufgaben für Medizinische Informatiker in Instituten und in der Wirtschaft vorhanden sind. Vielmehr werden geeignete Stellen durch den geringen Bekanntheitsgrad der Studiengänge mit Hochschulabgängern anderer Fachrichtungen besetzt. Ein Beleg für das Vorhandensein von Stellen ist der hohe Prozentsatz (bei Heidelberg / Heilbronner Absolventen 37 Prozent) der Arbeitsplätze, die durch Kontakte bei der Durchführung der Diplomarbeit gefunden wurden. In solchen Fällen haben einige wenige potentielle Arbeitgeber erfahren, daß es zur Bearbeitung ihrer Aufgaben speziell ausgebildete Leute gibt.

Die Verschiedenheit der Berufsbezeichnungen (Medizinischer Informatiker, Medizininformatiker, Informatiker mit Nebenfach Medizin, usw.) verhindert bisher ein klares Berufsbild des Medizinischen Informatikers auf dem Arbeitsmarkt.

Das Reisensburger Protokoll (REI73) enthält eine Liste der möglichen Betätigungen von Medizinischen Informatikern:

  • Leiter des Rechenzentrums in mittleren und größeren Krankenhäusern
  • Leiter der Abteilung für Medizinische Datenverarbeitung im Krankenhaus (beide Positionen mit leitender Funktion entsprechend den ärztlichen Einrichtungen)
  • Leiter einer Abteilung für Medizinische Informatik in ärztlicher Körperschaft
  • Leiter einer Abteilung für Medizinische Informatik bei Versicherungsträgern
  • Leiter der Abteilung für Medizinische Datenverarbeitung in sonstigen medizinischen Institutionen, z.B. öffentlicher Gesundheitsdienst, Gruppenpraxen, diagnostische Zentren
  • Leiter einer wissenschaftlichen Abteilung für Medizinische (bzw. klinische) Informatik an Forschungsinstitutionen
  • Leiter einer Abteilung für medizinische Datenverarbeitungssysteme der Industrie.

Diese Liste muss u.a. realistischerweise nach "unten" erweitert werden:

  • leitende Angestellte in den oben genannten Bereichen
  • Angestellte in den oben genannten Bereichen.

Das bedeutet, daß die bei der Einführung entsprechender Studiengänge anvisierten Arbeitsstellen in Wirklichkeit noch nicht durch deren Absolventen besetzt sind. Dies mag auch eine Frage der Zeit sein, sollte aber trotzdem zum Nachdenken anregen.

Aus solchen überlegungen heraus wurde auf der Arbeitstagung in Berlin die Konstituierung einer berufspolitisch tätigen Gruppe als dringend erforderlich betrachtet. Zwei Möglichkeiten der Realisierung standen zur Diskussion:

  1. Die Gründung einer berufspolitisch orientierten Fachgruppe innerhalb der GMDS
  2. Die Gründung eines eigenständigen Berufsverbandes

Der zweiten Möglichkeit wurde der Vorzug gegeben, da sie unabhängiger, handlungsfähiger und damit wirksamer erscheint. In bezug zu den oben genannten Gründen sollte die Aufgabe eines solchen Berufsverbandes insbesondere

  • die Herantragung des Berufsbildes an Krankenhäuser und andere Gesundheitsversorgungseinrichtungen
  • Verbandsarbeit im Hinblick auf Gesetzgebung, Verordnungen und Verfahren
  • Stellenmarkt und Informationsvermittlung

sein. Als erste Tätigkeiten eines Berufsverbandes kann man sich die Herausgabe einer Broschüre ähnlich der Broschüre "Klinischer Chemiker", sowie Aktivitäten bei der Krankenhausgesellschaft, Arztverband, den Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitswesens respektive den Medizinbeauftragten der einschlägigen Ministerien vorstellen. (zitiert nach Reichertz)

Eine wichtige Aufgabe des Berufsverbandes sehen wir auch darin, die richtige Einschätzung der Bedeutung des Zertifikats "Medizinischer Informatiker" (MöH78) im Verhältnis zu dem Diplomabschluß in Medizinischer Informatik durchzusetzen.

Für die Arbeit des Berufsverbandes wäre es nützlich, wenn möglichst viele Inhaber des Zertifikats "Medizinische Informatik" Mitglied würden. Der interdisziplinäre Charakter der Medizinischen Informatik wäre dann auch im Berufsverband repräsentiert. Ohne einen Berufsverband besteht zur Zeit die Gefahr, daß infolge einer falschen Bewertung der Bedeutung des Zertifikats "Medizinische Informatik" die besseren Positionen auf unserem Arbeitsgebiet den Inhabern des Zertifikats vorbehalten bleiben.

Soviel zur Begründung der Schaffung eines Berufsverbandes Medizinischer Informatiker. Im weiteren noch einige Zeilen zum bisherigen Werdegang und den Tätigkeiten des Berufsverbandes.

Nach dem grundsätzlichen Entschluß von Berlin, etwas in Richtung eines Berufsverbandes zu tun, hat Herr Reichertz in Anlehnung an die Berufsverbandssatzung der Deutschen Internisten einen Satzungsvorschlag erarbeitet und Mitte April '82 an die Teilnehmer der Berliner Tagung versandt. Dieser Vorschlag wurde auf der 3. Arbeitstagung für Medizinische Informatiker Anfang Mai '82 in Vielbrunn/Odenwald vorgestellt und andiskutiert. Dabei wurde die Notwendigkeit eines Berufsverbandes bejaht, eine Gründung unterstützt und Mitarbeit zugesagt. Es wurde eine Arbeitsgruppe "Berufsverband" gegründet, die sich intensiver mit dem Thema beschäftigte. Diese Gruppe arbeitete die Satzung durch und nahm die für die Belange der Medizinischen Informatiker für notwendig gehaltenen änderungen, Streichungen und Ergänzungen vor. Diese überarbeitete Fassung der Satzung wurde mit der Bitte um weitere Anregungen und Vorschläge Anfang Juni zusammen mit der MI-Zeitung an den Großteil der Heidelberg / Heilbronner Absolventen und an Herrn Reichertz versandt. Ende August fand dann eine erste Sitzung in Heidelberg statt mit den Mitgliedern der Arbeitsgruppe "Berufsverband" sowie den Herren Reichertz, Möhr und Köhler. Einziger Diskussionspunkt und wichtigstes Ergebnis dieser Sitzung war die Einteilung der Arten der Mitgliedschaft in ordentliche, assoziierte. studentische, fördernde Mitglieder und Ehrenmitglieder. Als Kompromiß zwischen einer ordentlichen Mitgliedschaft nur für Zertifikatsinhaber und einem sofortigen Zugang für alle Absolventen von entsprechenden Studiengängen wurde folgende Lösung gefunden:

Ordentliche Mitglieder können werden:

  • Inhaber des Zertifikats "Medizinische Informatik"
  • Absolventen wissenschaftlicher Hochschulen mit Abschluß der Studiengänge Informatik mit Nebenfach Medizin oder des Studienganges Medizinische Informatik, bei denen eine einschlägige Berufserfahrung von mindestens zwei Jahren vorliegen muß

Assoziierte Mitglieder können werden:

  • Ärzte mit der Bereichsbezeichnung "Medizinische Informatik"
  • Personen, die sich auf dem Weg zum Zertifikat "Medizinische Informatik" befinden.
  • Absolventen wissenschaftlicher Hochschulen mit Abschluß der Studiengänge Informatik mit Nebenfach Medizin oder des Studienganges Mqedizinische Informatik.
  • Absolventen wissenschaftlicher Hochschulen mit Abschluß, die aufgrund ihrer Tätigkeit ausreichende Kenntnisse in Medizinischer Informatik nachweisen.

Studentisches Mitglied kann jeder Student der Studiengänge Medizinische Informatik, Informatik mit Nebenfach Medizin oder Medizin werden.

Nachdem das GMDS-Präsidium die Gründung eines Berufsverbandes grundsätzlich begrüßte und auch die VerSammlung des Fachbereichs Medizinische Informatik der GMDS auf der GMDS-Jahrestagung Ende September 1982 in Hamburg grünes Licht gab, wurde zur 10-Jahresfeier des Studienganges Medizinische Informatik am 16. Oktober 1982 die Gründungs-Versammlung eines Berufsverbandes ins Programm aufgenommen. Diese Versammlung nahm in bezug auf die Arten der Mitgliedschaft den ihr vorliegenden und oben erwähnten Vorschlag nach langer Diskussion und Abstimmung an. Vor allem wegen Zeitmangel fand man jedoch über den Rest der Satzung keinen Konsens. Deshalb wurde zunächst eine Liste aller erstellt, die an einer Mitarbeit im Gründungsausschuß und an einer später stattzufindenden Gründungsversammlung interessiert waren.

Außerdem wurde ein Arbeitskreis ins Leben gerufen, der mit der weiteren Ausarbeitung der Satzung beauftragt wurde. Dieser Arbeitskreis unter Vorsitz von Ulrich Eckert tagte Ende Oktober 1982 in Heidelberg zum ersten Mal. Vorlage dafür war ein von U. Eckert und M. Rothemund unter Mitarbeit von C.0. Köhler in Sinne der Heilbronner Versammlung geänderter, sowie strukturell vollkommen neu aufgebauter Satzungsvorschlag, der vor allem die personelle Gliederung des Berufsverbandes stark vereinfachte. Dieser Vorschlag wurde auf der Sitzung wiederum voll ständig inhaltlich und redaktionell überarbeitet und an alle Mitglieder des Arbeitskreises zur Einsichtnahme versandt. Wesentlich neuer Punkt dieses Entwurfs war die im Wechsel stattfindende Wahl des Präsidenten und Vizepräsidenten, um Kontinuität im Vorstand zu wahren.

Nachdem die Satzung von allen Arbeitskreismitgliedern akzeptiert war, fanden Anfang 1983 die Verhandlungen mit dem Registergericht Heidelberg, dem vorgesehenen Eintragungsort des Verbandes, statt. Diese Gespräche bewirkten nochmalige geringfügige änderungen der Satzung, damit diese den Gesetz entsprach und einer späteren Eintragung ins Vereinsregister nichts im Wege stehen würde. Zeitlich parallel wurde von Finanzamt Heidelberg der Antrag auf Gemeinnützigkeit bearbeitet. Dem Antrag wurde entsprochen und mit dem Bescheid von 30.3.1983 (GemL Nr. II/2 735) wurde der BVMI vom Finanzamt Heidelberg als gemeinnütziger Verein anerkannt, der insbesondere der Förderung der Berufsbildung dient. Spenden an den Berufsverband sind deshalb beim Geber nach § 10b ESTG / § 9 Nr. 3 KStG 1977 sowie nach Anlage 7 zu Abschn. 111 Abs. 1 EStR im Rahmen der gesetzlichen Höchstbeträge als Sonderausgaben bzw. Betriebsausgaben steuerlich abzugsfähig.

Am 5. Mai 1983 war es dann soweit. Im Hörsaal 1 des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg fanden sich 29 Personen zur Gründungsversammlung des "Berufsverbandes Medizinischer Informatiker" ein. Durch ihre Unterschrift auf das Originalexemplar der Satzung konstituierten sie den Berufsverband. Die Gründungsversammlung wählte Prof. Dr. Reichertz, Medizinische Hochschule Hannover (MHH) zum Präsidenten des Berufsverbandes. Als Vizepräsident wurde Priv.-Doz. Dr. Köhler, DKFZ Heidelberg, als Schriftführer Dipl.Inform. Med. Martin Rothemund, Klinikum der Stadt Mannheim, und als Schatzmeister Dipl.-Inform. Med. Karl-Heinz Ellsässer, Tumorzentrum Heidelberg/Mannheim gewählt. Beisitzer wurden Dr. Engelbrecht, GSF München, und Priv.Doz. Dr. Pretschner, MHH. Am 28. Juni 1983 wurde der Berufsverband unter der Nummer 1276 in das Vereinsregister am Registergericht des Amtsgerichts Heidelberg eingetragen.

Die Medizinische Informatik ist eine interdisziplinäre Wissenschaft. Sie behandelt alle Aspekte des Einsatzes moderner Informations- und Datenverarbeitung im Bereich des Gesundheitswesens. Der auf diesem Gebiet arbeitende Medizinische Informatiker bewegt sich also im Spannungsfeld der traditionellen, alteingesessenen Disziplin der Medizin und der jungen, technischen Wissenschaft der Informatik. Ihm fällt daher eine besondere Verantwortung zu, eine Brücke zwischen diesen beiden Disziplinen zu schaffen und eine Verständigung und Kommunikation der jeweiligen Vertreter möglich zu machen. Zu diesem Zweck hat sich der Berufsverband zum Ziel gesetzt,

  • das Berufsbild des Medizinischen Informatikers der allgemeinen öffentlichkeit bewußt zu machen,
  • potentielle Arbeitgeber wie z.B. Krankenhäuser darauf hinzuweisen, daß es eine Berufsgruppe wie die Medizinischen Informatiker gibt, die speziell für die Bearbeitung von Problemen der Informationsverarbeitung auf dem Gebiet der Gesundheitsversorgung ausgebildet sind,
  • darauf Einfluß zu nehmen, daß die entsprechenden Stellen mit Fachleuten besetzt werden.

Zur Erfüllung dieser Ziele wurden seit der Gründung diverse Aktivitäten gestartet: Zunächst stand natürlich der Aufbau der internen Organisation des BVMI an. Gleichzeitig wurden Publikationen über die Gründung des BVMI in der Presse veröffentlicht. Kontakte zu verschiedenen Firmen bezüglich einer Unterstützung des Berufsverbandes wurden geknüpft. Bei diverser Fachliteratur konnten für Mitglieder Rabatte bei Bezug ausgehandelt werden. Für Bände der Reihen "Lecture Notes on Medical Informatics" und "Medizinische Informatik und Statistik" des Springer-Verlags bekommen Mitglieder des BVMI 25 Prozent Rabatt. Für den Bezug der Zeitschrift "Methods of Information in Medicine" räumt der Schattauer Verlag Mitgliedern des BVMI 28.5 Prozent Rabatt ein. Der Band 1 der Schriftenreihe "Informationsverarbeitung im Gesundheitswesen" mit den Titel "Instrumentarium zur Auswahl von EDV-Systemen im Gesundheitswesen" (erarbeitet von der Arbeitsgruppe der GMDS "Anwenderkriterien"), Ladenpreis 68.- DM, wird vom ecomed-Verlag für 29.- DM angeboten.

Ein Arbeitskreis "Broschüre" wurde gegründet, der sich unter Vorsitz von Herrn Peter Haas mit der Herausgabe einer Informationsbroschüre "Medizinische Informatik" beschäftigt. Die Broschüre ist angelegt, einem großen Kreis von potentiellen Arbeitgebern das Berufsbild des Medizinischen Informatikers näherzubringen. Die Broschüre gliedert die Medizinische Informatik in Teilbereiche und nennt deren Einsatzgebiete. Zu jeder Untergliederung sollen ausführliche Informationen geboten werden. Wer an einer Mitarbeit im Arbeitskreis interessiert ist, wende sich bitte an Peter Haas, Städtische Kliniken Darmstadt, Abt. Organisation und Datenverarbeitung, Grafenstr. 9, 6100 Darmstadt, Tel.: 06151107677. Wer interessante Bilder aus dem Tätigkeitsbereich Medizinischer Informatiker hat, sende diese bitte auch an Herrn Haas.

Am 28. September 1983 fand dann im Rahmen der 28. Jahrestagung der GMDS die 1. ordentliche Mitgliederversammlung des BVMI wiederum im DKFZ in Heidelberg statt. Die Mitgliederversammlung entlastete den gesamten Vorstand ohne Gegenstimme bei Enthaltung der anwesenden Vorstandsmitglieder und billigte damit die durchgeführten Aktionen und Tätigkeiten. Bei den Neuwahlen zum geschäftsführenden Vorstand kandidierten jeweils die bisherigen Amtsinhaber und der Vorstand wurde ohne Veränderung wiedergewählt. Als Rechnungsprüfer des Berufsverbandes wurden die Herren Prof. Dr. E. Wolters, Hannover, und Dipl.-Inform. Med. A. Kohnle, Berlin, gewählt. Als Jahresbeiträge des BVMI einigte man sich für das Jahr 1984 auf folgende Beträge:

  • 60 DM für ordentliche Mitglieder
  • 50 DM für assozierte Mitglieder
  • 10 DM für studentische Mitglieder

Die Kontonummer des Beitragskontos ist 51 31 80 bei der Bezirkssparkasse Heidelberg, BLZ 672 500 20.

Als zukünftige Aktivitäten des BVMI sind folgende Tätigkeiten ins Auge gefasst:

  • verstärkte PR-Arbeit
  • Gründung der in der Satzung genannten Landesvertretungen und Arbeitsgemeinschaften
  • Aufbau einer Jobvermittlung in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt Heidelberg. Als Zwischenlösung der angestrebten Jobbörse sollen zunächst alle Stellenangebote und -gesuche über den Schriftführer des BVMI laufen:
    • Martin Rothemund
    • Schriftführer des BVMI
    • Klinikum der Stadt Mannheim
    • Theodor-Kutzer-Ufer
    • 6800 Mannheim 1
    • Tel.: 0621/383-2755
  • Außenvertretung bei wissenschaftlichen Fachgesellschaften sowie Fachtagungen
  • Herausgabe dieser Verbandszeitschrift, deren erste Ausgabe Ihnen heute vorliegt. Dazu wurde der Arbeitskreis "Verbandszeitschrift" gegründet. Es werden noch Mitarbeiter gesucht. Herr Hufnagel hat die Leitung des Arbeitskreises übernommen: Heinz-Dieter Hufnagel, Moselbrunnenweg 39, 6900 Heidelberg, Tel.: 06221/ 801634 bzw. Klinikrechenzentrum der Universität Heidelberg, Im Neuenheimer Feld 293, 6900 Heidelberg, Tel.06221/ 563757. Zunächst soll die Verbandszeitschrift vierteljährlich in Eigenregie erscheinen. Den Inhalt werden Nachrichten aus dem Verband, sowie in loser Form jeweils zwei bis drei Artikel bilden.

Die nächste Mitgliederversammlung wird wieder im Rahmen der GMDS-Jahrestagung Anfang Oktober 1984 in Frankfurt stattfinden.

Sie können den Text auch als PDF-File auf der Seite Service herunterladen.

Sie können sich hier die aktuelle Fassung der Satzung als PDF-Datei herunterladen.

Bundesverband der Krankenhaus-IT-Leiterinnen/Leiter e.V.
Der Berufsverband Medizinischer Informatiker e.V und der KH-IT haben eine engere Zusammenarbeit vereinbart. Dazu wurde auf der 2011er Herbsttagung in Braunschweig ein Kooperationspapier unterzeichnet, das gegenseitige Vergünstigungen bei Veranstaltungen der Verbände vorsieht. KH-IT-Mitglieder können vergünstigt zu einer Doppelmitgliedschaft in beiden Verbänden kommen. Daneben sieht das Papier eine engere inhaltliche und fachliche Zusammenarbeit vor.

TMF – Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung
Die Geschäftsstelle des Berufsverbandes Medizinischer Informatiker e.V. teilt sich zur Nutzung von Synergieeffekten in Berlin die Räumlichkeiten mit der TMF. Beide Vereine schlossen am 14. Februar 2013 hierzu einen Kooperationsvertrag. Im Rahmen eines Personalsharings wird die Geschäftsstelle des BVMI von Anja Brysch geleitet, die insbesondere auch die Kommunikations- und Pressearbeit übernehmen wird.

Zweck des Berufsverbandes ist es, alle berufspolitischen Fragen auf dem Gebiet der Medizinischen Informatik (Medizin-Informatik) Tätigen zu behandeln und die gemeinsamen und berufsständischen Belange der Medizinischen Informatiker zu wahren, zu fördern und zu vertreten.

Darüber hinaus sollen die berufliche Fort- und Weiterbildung in der Medizinischen Informatik gefördert und die Mitglieder bei der Erfüllung ihrer Aufgaben unterstützt werden. Besonderes Augenmerk gilt der Förderung und Weiterbildung zur Erlangung des Zertifikates "Medizinischer Informatiker".

Diesem Zweck dient ein breit angelegtes Aktivitätsspektrum:

  • BVMI-eigene Arbeits- und Fachtagungen zu innovativen Themen durchführen
  • die Verbandzeitschrift "Forum der Medizin_Dokumentation und Medizin_Informatik" (mdi) in Kooperation mit dem Deutschen Verband Medizinischer Dokumentare e.V. - DVMD herausgeben
  • Veranstaltungen im Rahmen von Fachmessen (z.B. conhIT) organisieren
  • mit wissenschaftlichen Fachgesellschaften, medizinischen Organisationen und anderen Berufsverbänden zusammenarbeiten z.B. Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (gmds), dem Fachverband für Dokumentation und Informationsmanagement in der Medizin (DVMD), oder dem Bundesverband der Krankenhaus-IT-Leiterinnen/Leiter e.V. (KH-IT).
  • eine Informations- und Diskussionsplattform bieten
  • lobbyistisch wirken

Mitglieder des BVMI können zu Sachgebieten Arbeitsgemeinschaften (AG) bilden. Derzeit gibt es folgende AGs:

AG Online-Öffentlichkeitsarbeit
Die sozialen Medien und die konzertierte Onlinearbeit wird in unserer Medien-Affinen Gesellschaft immer wichtiger. Dem trägt der BVMI nun Rechnung und hat eine Online-Öffentlichkeitsarbeitsgruppe ins Leben gerufen, die die sozialen Medienkanäle wie Twitter und Facebook für den BMVI erschließt und die bestehenden Onlinekanäle (Webseite, XING) orchestriert und somit die Basis für eine moderne Medienarbeit legt. Damit sollen sowohl die Medienvertreter als auch die Mitglieder besser erreicht werden und die dem BVMI wichtigen Themen wie bspw. Medizinische Informatik, eHealth, mhealth, healthIT, Interoperabilität mehr in die Öffentlichkeit und auch in die Diskussion innerhalb der Gesellschaft getragen werden.

Den BVMI e.V. finden Sie bei den folgenden sozialen Medien:
Twitter
Facebook
XING

Hägele

Leiter der AG: Dr. Michael Hägele

Leiter der AG: Dr. Michael Hägele

IQTG
Schulweg 8
83673 Bichl
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


AG Fortbildungskongress

Schuster

Leiter der AG: Dr. Adrian Schuster

Adrian Schuster

Adrian Schuster
Schiffgraben 33
30175 Hannover
Tel.:
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


AG Landesvertretung Österreich
Die AG Österreich würde gegründet um Medizinischen Informatikerinnen und Informatikern aus Österreich eine Plattform zu berufspolitischen und fachlichen Austausch zu ermöglichen.

Schreier

Leiter der AG: Dr. Günter Schreier

Leiter der AG: Dr. Günter Schreier

AIT Austrian Institute of Technology GmbH
Reininghausstraße 13/1
8020 Graz
Tel. +43 - (0)50550 - 2960
Fax: +43 - (0)50550 - 2950

 



BVMI - Kommission "Mentoring"

Der BVMI bietet seinen Mitgliedern ein Mentoring-Programm an.

Mentoring ist ein Instrument der Karriereentwicklung, beim One-to-One-Mentoring handelt es sich um einen zeitlich befristeten, informellen Erfahrungs- und Wissenstransfer zwischen einem Mentor/Mentorin und einem Mentee.

Eine erfahrene Person der Medizin- Informatik agiert als Mentor/Mentorin und gibt ihr/sein Wissen und ihre/seine Erfahrungen an eine – in diesem Bereich noch - unerfahrene Person (Mentee) weiter.

Der Mentor unterstützt die Mentees, ihre berufliche Identität zu entwickeln und ihr aktuelles berufliches Handeln zu reflektieren.  Dabei kann der Mentor dem Mentee Zugang zu seinem Netzwerk gewähren, und ihm wichtige Firmen oder Entscheider der Branche vorstellen oder im Rahmen von Abschlussarbeiten im Studium unterstützen.

Ein Mentee kann sein ein/e Studierende/r der Medizin-Informatik oder ein Berufsanfänger bei der Suche nach der ersten Stelle, ein Berufserfahrener beim Wiedereinstieg in den Beruf oder mit dem Wunsch nach Weiterbildung/Zertifizierung oder einem Jobwechsel.

In einer Mentoring-Beziehung können vielfältige Themen besprochen werden, wie

  • Karriereziele und -planung,
  • Bewerbungsstrategien,
  • Ausbau persönlicher Kompetenzen, etwa im Bereich Soft Skills,
  • Führungs- und Kommunikationskompetenzen,
  • fachliche Themen,
  • Strategien des Selbstmarketings
  • Netzwerken und vieles mehr.

Mentor/Mentorin sind Personen im BVMI, die entsprechende Erfahrung besitzen und diese weitergeben möchten.

Die BVMI-Kommission bewirbt das Mentoring-Programm, sucht im BVMI nach Interessenten als Mentoren und Mentees, bringt diese Personen zusammen (Matching), organisiert das Programm und steht unterstützend zur Verfügung.

Wenn SIE Interesse haben und Mentor/Mentorin oder Mentee sein wollen, nehmen Sie bitte formlos Kontakt mit der BVMI-Geschäftsstelle auf: Telefon +49 2166/2171148 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Vosseler

Leiterin der Kommission: Cornelia Vosseler

Mitglied der AG: Cornelia Vosseler

Vosseler Consulting-Coaching-Training
Oberlinstrasse 26
41239 Mönchengladbach
Tel: 02166-134540
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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Nachruf Prof. Dr. sc. hum. Paul Schmücker

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Mit großer Trauer und tiefem Respekt nehmen wir Abschied von Prof. Dr. Paul Schmücker, der im Alter von 76 Jahren am 19.03.2025 verstorben ist. Mit ihm verlieren wir nicht nur einen der profiliertesten Köpfe der deutschen Gesundheits-IT, sondern auch einen leidenschaftlichen Gestalter, scharfsinnigen Diskussionspartner und geschätzten Kollegen und Freund.
Paul Schmücker widmete sein gesamtes Berufsleben der Medizinischen Informatik. Mit beeindruckender fachlicher Tiefe, klarem analytischen Verstand und einer großen Portion Humor und Empathie hat er die digitale Transformation des Gesundheitswesens über Jahrzehnte mitgeprägt – in Forschung und Lehre ebenso wie in zahlreichen Gremien, Projekten und Netzwerken.
Sein Engagement begann früh: Bereits 1987, als er an die Universität Heidelberg wechselte und dort die Archivleitung übernahm, erkannte er die Bedeutung digitaler Archive und gründete die Arbeitsgruppe „Archivierung von Krankenunterlagen“ in der GMDS, die er mit großer Energie und Überzeugung leitete. Daraus entstand ein weitreichendes Netzwerk sowie zahlreiche Impulse für die Professionalisierung der Krankenhaus-IT.
Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit engagierte sich Paul Schmücker über Jahrzehnte hinweg für den fachlichen Austausch in der Community. Die von ihm mitgestaltete KIS-Tagung war jahrelang ein zentraler Treffpunkt für die Branche. Mit großem Einsatz begleitete er auch deren Integration in die damalige conhIT – heute DMEA – und prägte die Veranstaltung maßgeblich mit. Die von ihm initiierte DMEA-Satellitenveranstaltung, die er mit pointierten Inhalten und exzellenten Referent*innen organisierte, wurde schnell zu einem geschätzten Highlight.
Nach seinem Wechsel an die Hochschule Mannheim setzte er seine Arbeit als Professor für Medizinische Informatik fort und vermittelte mit Begeisterung Wissen an junge Menschen. Viele seiner Absolvent*innen erinnern sich an ihn als fordernden, engagierten und inspirierenden Lehrer, der stets ein offenes Ohr hatte – und kein Blatt vor den Mund nahm.
In den Fachverbänden war Paul Schmücker eine feste Größe. Als Präsident der GMDS und späteres Ehrenmitglied setzte er Impulse, brachte Projekte auf den Weg und vertrat klare Positionen. Im BVMI, bvitg, KH-IT und als Botschafter der Entscheiderfabrik war er ein gefragter Experte und Ideengeber. Auch im CCeSigG war er aktiv und zeigte eindrucksvoll, wie IT zur Effizienzsteigerung im Gesundheitswesen beitragen kann. Auch in der bundesweiten Medizininformatik-Initiative (MII) ab 2016 engagierte er sich stark – auch hier mit einem besonderen Schwerpunkt zu den Themen Lehre und Fortbildung.
Paul Schmücker war kein Diplomat – und genau das machte ihn aus. Er sprach aus, was gesagt werden musste, stets fundiert, oft mit spitzer Zunge, aber nie verletzend. Seine direkte Art, gepaart mit fundiertem Wissen und der Fähigkeit, auch komplexe Sachverhalte verständlich zu vermitteln, machte ihn zu einem wertvollen Partner, Mentor und Diskussionsführer.
Wir verlieren mit ihm einen Fachmann, kritischen Geist und Innovator, vor allem aber einen Menschen und Freund, der mit Offenheit, Humor und unbeirrbarer Klarheit unsere Arbeit geprägt hat. Seine Stimme wird fehlen – sein Wirken bleibt.
In tiefer Dankbarkeit und
Die Vorstände/Präsidien und Mitglieder von GMDS, BVMI, bvitg, CCeSigG, TMF und KH-IT


 

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