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Im Leidener Universitätsklinikum beginnt 1972 die Entwicklung eines Krankenhausinformationssystems, das im Laufe der nächsten 26 Jahre zu einem der führenden in den Niederlanden avanciert. In der Probephase ist es noch ein von der Regierung gesponsertes experimentelles Projekt [6] [3].

Bakker zieht 1980 ein Resümee der letzten acht Jahre des Leidener Krankenhausinformationssystems. Mittlerweile sind über 200 Terminals angeschlossen, und das System ist zu 99,5 % rund um die Uhr verfügbar [1].

Solche Systeme, die eine grosse Datenmenge in online-Datenbanken speichern müssen, haben ein Problem gemeinsam: auf eine Platte kann nur eine begrenzte Anzahl von Daten problemlos gespeichert werden. Bongers et al. beschreiben eine Fallstudie zur Lösung dieses Problems [4].

Der Erfolg oder Misserfolg eines Computersystems hängt entscheidend von der Akzeptanz dieses Informationssystems durch den Benutzer ab. Deshalb muß gewährleistet sein, daß die Daten einerseits beim Wiederabrufen vollständig und korrekt sind und andererseits kein unautorisierter Zugriff auf die sensiblen Patientendaten erfolgen kann. Kouwenberg und Bakker schildern Maßnahmen, wie ein befriedigendes Maß an Daten- und Verwendungsintegrität gewährleistet werden kann [5].

An dem Leidener Krankenhausinformationssystem sind 1983 sechs Universitätsklinika und 11 Krankenhäuser mit ca. 300 Terminals angebunden [6].

Bakker beschreibt einen Maßnahmenplan des Krankenhausinformationssystems an der Leidener Universität, um den Schutz der Datenintegrität und deren ständigen Verfügbarkeit zu gewährleisten. Dabei wird dem Problem der Wiederherstellung zerstörter Datenbanken große Beachtung geschenkt. Nach der Aussage Bakkers hat sich dieses System bereits an mehreren Krankenhäusern bewährt [2].

Bakker entwirft zusätzliche Möglichkeiten des Datenschutzes [2]. Um die Patientendaten zu schützen, wird mit dem Berechtigungsprogramm "PATIENT" eine Möglichkeit geschaffen, unterschiedliche Berechtigungsprofile zu administrieren [6].

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Nachruf Prof. Dr. sc. hum. Paul Schmücker

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Mit großer Trauer und tiefem Respekt nehmen wir Abschied von Prof. Dr. Paul Schmücker, der im Alter von 76 Jahren am 19.03.2025 verstorben ist. Mit ihm verlieren wir nicht nur einen der profiliertesten Köpfe der deutschen Gesundheits-IT, sondern auch einen leidenschaftlichen Gestalter, scharfsinnigen Diskussionspartner und geschätzten Kollegen und Freund.
Paul Schmücker widmete sein gesamtes Berufsleben der Medizinischen Informatik. Mit beeindruckender fachlicher Tiefe, klarem analytischen Verstand und einer großen Portion Humor und Empathie hat er die digitale Transformation des Gesundheitswesens über Jahrzehnte mitgeprägt – in Forschung und Lehre ebenso wie in zahlreichen Gremien, Projekten und Netzwerken.
Sein Engagement begann früh: Bereits 1987, als er an die Universität Heidelberg wechselte und dort die Archivleitung übernahm, erkannte er die Bedeutung digitaler Archive und gründete die Arbeitsgruppe „Archivierung von Krankenunterlagen“ in der GMDS, die er mit großer Energie und Überzeugung leitete. Daraus entstand ein weitreichendes Netzwerk sowie zahlreiche Impulse für die Professionalisierung der Krankenhaus-IT.
Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit engagierte sich Paul Schmücker über Jahrzehnte hinweg für den fachlichen Austausch in der Community. Die von ihm mitgestaltete KIS-Tagung war jahrelang ein zentraler Treffpunkt für die Branche. Mit großem Einsatz begleitete er auch deren Integration in die damalige conhIT – heute DMEA – und prägte die Veranstaltung maßgeblich mit. Die von ihm initiierte DMEA-Satellitenveranstaltung, die er mit pointierten Inhalten und exzellenten Referent*innen organisierte, wurde schnell zu einem geschätzten Highlight.
Nach seinem Wechsel an die Hochschule Mannheim setzte er seine Arbeit als Professor für Medizinische Informatik fort und vermittelte mit Begeisterung Wissen an junge Menschen. Viele seiner Absolvent*innen erinnern sich an ihn als fordernden, engagierten und inspirierenden Lehrer, der stets ein offenes Ohr hatte – und kein Blatt vor den Mund nahm.
In den Fachverbänden war Paul Schmücker eine feste Größe. Als Präsident der GMDS und späteres Ehrenmitglied setzte er Impulse, brachte Projekte auf den Weg und vertrat klare Positionen. Im BVMI, bvitg, KH-IT und als Botschafter der Entscheiderfabrik war er ein gefragter Experte und Ideengeber. Auch im CCeSigG war er aktiv und zeigte eindrucksvoll, wie IT zur Effizienzsteigerung im Gesundheitswesen beitragen kann. Auch in der bundesweiten Medizininformatik-Initiative (MII) ab 2016 engagierte er sich stark – auch hier mit einem besonderen Schwerpunkt zu den Themen Lehre und Fortbildung.
Paul Schmücker war kein Diplomat – und genau das machte ihn aus. Er sprach aus, was gesagt werden musste, stets fundiert, oft mit spitzer Zunge, aber nie verletzend. Seine direkte Art, gepaart mit fundiertem Wissen und der Fähigkeit, auch komplexe Sachverhalte verständlich zu vermitteln, machte ihn zu einem wertvollen Partner, Mentor und Diskussionsführer.
Wir verlieren mit ihm einen Fachmann, kritischen Geist und Innovator, vor allem aber einen Menschen und Freund, der mit Offenheit, Humor und unbeirrbarer Klarheit unsere Arbeit geprägt hat. Seine Stimme wird fehlen – sein Wirken bleibt.
In tiefer Dankbarkeit und
Die Vorstände/Präsidien und Mitglieder von GMDS, BVMI, bvitg, CCeSigG, TMF und KH-IT


 

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