BVMI e.V.
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ErfindungsdatumInternet-PionierInternet-Auffassung
1959/64 Baran, P. Universales paketvermitteltes Kommunikationsnetz für Daten, Sprach- und Videokommunikation
1960/63 Licklider, J.C.R. Time-Sharing-Zentralennetz für Informationsversorgung und interaktives Problemlösen
1962/64 Kleinrock, L. Paketvermitteltes Datenübertragungs-Modellsystem
1967/69 Roberts, L.G. Resource-Sharing-Netzwerk auf Packetvermittlungs-Basis
1973/74 Kahn, R.E. / Cerf, V.G. Internetzwerkprotokoll für heterogene Paketvermittlungsnetze
1979/80 Truscott / Bellovin / Ellis Kommunikations- und Informationsverteilungssystem in der Selbstorganisation der Nutzer (Usenet)
1979/71 Nelson Weltbibliothek vernetzter Hypermedia-Dokumente (”Docuverse”)
1989/90 Berners-Lee, T. Verknüpfung von Internet und Hypertext zum WWW, globales Wissens- und Kooperationsmedium
1991/93 Gore, A. Nationale/globale Informationsinfrastruktur (Information-Superhighway)
1993/94 Andreessen Massentaugliches Informations- und Electronic-Commerce-Medium auf GUI- Browser-Basis

Diese Zusammenstellung macht deutlich, dass es ziemlich müßig ist, nach dem ‚Vater’ des Internet und nach einem einzigen Zeitpunkt der Invention oder Innovation zu fragen. Das Internet ist eine komplexe Systemerfindung, die in mehreren Stufen entstanden ist. Dabei beruht die Stufenfolge nicht auf einer zwanghaften Entwicklungslogik, es gibt auch nicht die Keimzelle, aus der die ganze spätere Entwicklung hervorgegangen ist. Neue technische Systeme, insbesondere großtechnische Netzwerke sind das Ergebnis mehrstufiger Geneseprozesse, bei denen es jeweils neue Akteurskonstellationen, Konkurrenzsituationen, Entscheidungskonflikte, Pfadalternativen und Abbrüche gibt, und diese werden von der für Pioniere typischen heroischen Geschichtsbetrachtung selten gesehen

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Nachruf Prof. Dr. sc. hum. Paul Schmücker

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Mit großer Trauer und tiefem Respekt nehmen wir Abschied von Prof. Dr. Paul Schmücker, der im Alter von 76 Jahren am 19.03.2025 verstorben ist. Mit ihm verlieren wir nicht nur einen der profiliertesten Köpfe der deutschen Gesundheits-IT, sondern auch einen leidenschaftlichen Gestalter, scharfsinnigen Diskussionspartner und geschätzten Kollegen und Freund.
Paul Schmücker widmete sein gesamtes Berufsleben der Medizinischen Informatik. Mit beeindruckender fachlicher Tiefe, klarem analytischen Verstand und einer großen Portion Humor und Empathie hat er die digitale Transformation des Gesundheitswesens über Jahrzehnte mitgeprägt – in Forschung und Lehre ebenso wie in zahlreichen Gremien, Projekten und Netzwerken.
Sein Engagement begann früh: Bereits 1987, als er an die Universität Heidelberg wechselte und dort die Archivleitung übernahm, erkannte er die Bedeutung digitaler Archive und gründete die Arbeitsgruppe „Archivierung von Krankenunterlagen“ in der GMDS, die er mit großer Energie und Überzeugung leitete. Daraus entstand ein weitreichendes Netzwerk sowie zahlreiche Impulse für die Professionalisierung der Krankenhaus-IT.
Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit engagierte sich Paul Schmücker über Jahrzehnte hinweg für den fachlichen Austausch in der Community. Die von ihm mitgestaltete KIS-Tagung war jahrelang ein zentraler Treffpunkt für die Branche. Mit großem Einsatz begleitete er auch deren Integration in die damalige conhIT – heute DMEA – und prägte die Veranstaltung maßgeblich mit. Die von ihm initiierte DMEA-Satellitenveranstaltung, die er mit pointierten Inhalten und exzellenten Referent*innen organisierte, wurde schnell zu einem geschätzten Highlight.
Nach seinem Wechsel an die Hochschule Mannheim setzte er seine Arbeit als Professor für Medizinische Informatik fort und vermittelte mit Begeisterung Wissen an junge Menschen. Viele seiner Absolvent*innen erinnern sich an ihn als fordernden, engagierten und inspirierenden Lehrer, der stets ein offenes Ohr hatte – und kein Blatt vor den Mund nahm.
In den Fachverbänden war Paul Schmücker eine feste Größe. Als Präsident der GMDS und späteres Ehrenmitglied setzte er Impulse, brachte Projekte auf den Weg und vertrat klare Positionen. Im BVMI, bvitg, KH-IT und als Botschafter der Entscheiderfabrik war er ein gefragter Experte und Ideengeber. Auch im CCeSigG war er aktiv und zeigte eindrucksvoll, wie IT zur Effizienzsteigerung im Gesundheitswesen beitragen kann. Auch in der bundesweiten Medizininformatik-Initiative (MII) ab 2016 engagierte er sich stark – auch hier mit einem besonderen Schwerpunkt zu den Themen Lehre und Fortbildung.
Paul Schmücker war kein Diplomat – und genau das machte ihn aus. Er sprach aus, was gesagt werden musste, stets fundiert, oft mit spitzer Zunge, aber nie verletzend. Seine direkte Art, gepaart mit fundiertem Wissen und der Fähigkeit, auch komplexe Sachverhalte verständlich zu vermitteln, machte ihn zu einem wertvollen Partner, Mentor und Diskussionsführer.
Wir verlieren mit ihm einen Fachmann, kritischen Geist und Innovator, vor allem aber einen Menschen und Freund, der mit Offenheit, Humor und unbeirrbarer Klarheit unsere Arbeit geprägt hat. Seine Stimme wird fehlen – sein Wirken bleibt.
In tiefer Dankbarkeit und
Die Vorstände/Präsidien und Mitglieder von GMDS, BVMI, bvitg, CCeSigG, TMF und KH-IT


 

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